Drohende Kürzungen Berliner Kulturszene demonstriert gegen Sparpläne
Berlin muss kräftig sparen - das trifft auch die Kultur. Theater, Clubs und Bibliotheken warnen bei einer Demo vor gravierenden Folgen. Mit dabei: Lars Eidinger mit grüner Strumpfmaske.
Berlin - Schauspieler wie Lars Eidinger, Axel Prahl und Katharina Thalbach haben mit der Berliner Kulturszene gegen drohende Einsparungen im Kulturetat der Hauptstadt protestiert. An der Demonstration des Aktionsbündnisses #BerlinIstKultur vor dem Brandenburger Tor beteiligten sich zahlreiche Kulturinstitutionen der Stadt, darunter Theater, Ballett und Clubs.
Die Polizei zählte laut eigenen Angaben zwischenzeitlich 1.000 Teilnehmer. Eidinger spielte einen Auszug aus Shakespeares „Hamlet“ und trug dabei eine grüne strumpfartige Maske. Er sagte, damit wolle er zeigen, wie es ist, wenn Schauspieler nicht mehr da wären.
Thalbach mit Weizsäcker-Zitat auf der Bühne
„Ich glaube, man sollte sich schon fragen, welchen Nutzen so eine Einsparung hat entgegen sozusagen der Konsequenz, die es für uns hätte“, sagte Eidinger der Deutschen Presse-Agentur. Für viele Kultureinrichtungen bedeuteten die drohenden Kürzungen die Insolvenz. Auch viele Clubs bangen um ihre Zukunft, wie die Clubcommission Berlin mitgeteilt hatte.
Neben Reden gab es etwa auch Auftritte von Chören und Tänzern. Thalbach zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker mit einer Rede, wonach Kultur kein Luxus sei, das Grips-Theater spielte ein Lied aus dem Großstadtmusical „Linie 1“.
Drohende Kürzungen von bis zu zehn Prozent
Seit Monaten schwört die schwarz-rote Koalition die Stadt auf milliardenschwere Einsparungen im Jahr 2025 ein. Momentan wird darüber beraten. Die Kulturszene befürchtet, mit bis zu zehn Prozent weniger Geld auskommen zu müssen. Bereits im Oktober wurde mit einem Aktionstag vor drastischen Konsequenzen gewarnt. Kommenden Dienstag ist ein Konzert gegen die Sparpläne geplant.