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Theaterintendanz Chialo lässt zur Volksbühne Fragen offen

Nach dem Tod des Volksbühnen-Intendanten René Pollesch war eine Übergangsintendanz geplant. Das vorgesehene Duo hat jedoch abgesagt. Die Frage ist, wie es nun weitergeht.

Von dpa Aktualisiert: 05.12.2024, 16:51
Wer 2027 die Intendanz der Volksbühne übernehmen wird, steht noch nicht fest. Unsicher ist auch, wie es bis dahin weitergeht. (Archivbild)
Wer 2027 die Intendanz der Volksbühne übernehmen wird, steht noch nicht fest. Unsicher ist auch, wie es bis dahin weitergeht. (Archivbild) Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Berlin - Bei der Besetzung der Intendanz an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz gibt es noch viele offene Fragen. Kultursenator Joe Chialo schloss bei der Plenarsitzung im Abgeordnetenhaus nicht aus, dass auf eine Übergangsintendanz nach der Absage von Vegard Vinge und Ida Müller verzichtet werden könnte. 

Es sei weiterhin das Ziel, die Intendanz zunächst übergangsweise zu besetzen, sagte Chialo. „Sollten wir allerdings bei der Wahl der finalen Intendanz zu einer zeitigen Einigung kommen, die eine Interimsintendanz überflüssig macht, wird sich das entsprechend ändern.“

Intendanz soll 2027 besetzt werden

Der norwegische Theaterregisseur Vegard Vinge und die Bühnenbildnerin Ida Müller stehen für die ab Sommer 2025 vorgesehene Übergangsintendanz nicht mehr zur Verfügung. Die Intendanz soll dann 2027 neu besetzt werden. Der bisherige Volksbühnen-Intendant René Pollesch war im Februar unerwartet gestorben. 

„Diese Absage ist für uns sehr, sehr bedauerlich“, sagte Chialo im Abgeordnetenhaus. „Wir hatten uns erhofft, dass wir mit diesem Duo einen wichtigen Schub ins Haus bekommen.“ Vinge und Müller blieben dem Haus aber weiterhin verbunden. 

Chialo spricht von Melange aus mehreren Gründen

Chialo widersprach auf Nachfrage erneut dem Vorwurf, die Millionenkürzungen im Kulturetat seien der Grund für die Absage. Ein direkter Zusammenhang sei ihm nicht bekannt.

Er habe die beiden bei seinen Gesprächen auch auf das finanzielle Umfeld hingewiesen, das angesichts der Sparpläne mit der Interimsintendanz verbunden sei. 

„Persönlich habe ich nicht den Haushalt als Grund dafür gesehen, dass sie nicht kommen. Es mag eine Rolle spielen, das will ich nicht ausschließen“, räumte Chialo ein. Es habe insgesamt eine Melange aus mehreren Gründen gegeben. Im Kulturetat sind Einsparungen von insgesamt 130 Millionen Euro vorgesehen. 

Grütters: Kulturhaushalt ist keine Excel-Tabelle

Die ehemalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte bei „radio3“ vom Rundfunk Berlin-Brandenburg, Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und Chialo sollten das Gespräch mit der Kulturszene wegen der Kürzungen noch einmal suchen. Grütters sprach von „herz- und geistlosen Streichlisten“. Der Kulturhaushalt sei keine Excel-Tabelle, „sondern hinter jedem Haushaltstitel verbirgt sich ein kleiner künstlerischer Kosmos“.