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Naturschutz Immer mehr gebietsfremde Tier- und Pflanzenarten

Wasserpest, Wollhandkrabbe, Riesen-Bärenklau: Einige Arten sind in Sachsen-Anhalt weit verbreitet, obwohl sie erst eingeschleppt wurden. Das birgt Gefahren für heimische Arten.

Von dpa 04.06.2024, 05:41
Riesen-Bärenklau Pflanzen wachsen auf einer Wiese in einem Waldstück bei Blaubeuren.
Riesen-Bärenklau Pflanzen wachsen auf einer Wiese in einem Waldstück bei Blaubeuren. Christoph Schmidt/dpa

Magdeburg - Die Zahl der nicht-heimischen Tier- und Pflanzenarten hat sich in Sachsen-Anhalt in den vergangenen Jahren immer weiter erhöht. Nach Angaben des Umweltministeriums liegen landesweit Nachweise von insgesamt 20 sogenannten invasiven Arten vor. Im Jahr 2014 seien es zwölf Arten gewesen, die auf der entsprechenden EU-Liste stehen. Mit jeder Fortschreibung dieser Liste habe sich die Zahl der nachgewiesenen invasiven Arten in Sachsen-Anhalt erhöht, sagte ein Ministeriumssprecher. Zu den gebietsfremden Tierarten zählen unter anderem die Chinesische Wollhandkrabbe, die Nilgans, Nutria und Waschbären. Bei den Pflanzenarten sind es nach Angaben des Umweltministeriums unter anderem Riesen-Bärenklau, Götterbaum und Wasserpest-Arten.

Einige der Arten seien bereits vor Inkrafttreten der EU-Verordnung 2014 in Sachsen-Anhalt nachgewiesen worden, andere Arten erst vor wenigen Jahren. Deutschlandweit sind nach Angaben des Nabu mindestens 168 Tier- und Pflanzenarten bekannt, die nachweislich negative Auswirkungen haben. Von invasiven Arten ist die Rede, wenn sich Tier- oder Pflanzenarten durch den Menschen in Gebieten außerhalb ihrer Heimat ausbreiten. Sie können erhebliche Schäden anrichten, da sie einheimische Arten verdrängen können.

Im Fall von neu auftretenden Arten müssen Maßnahmen zur Beseitigung ergriffen werden. Ein erfolgreiches Beispiel dafür sei die Beseitigung des Nadelkrautes im Drömling gewesen, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums. Es sei 2021 erstmals gefunden worden und durch Zuschüttung von insgesamt drei Gewässern beseitigt worden. Gegen den bereits weit verbreiteten Riesen-Bärenklau werde ebenfalls vorgegangen. Die Art werde unter anderem gezielt ausgestochen.