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Rassismus Polizei: „Ausländer raus“-Lied in Tennisclub nicht strafbar

Von rassistischen Slogans bei einer Party distanziert sich ein Berliner Edel-Tennisclub vehement. Die Sänger sollen Schüler einer 9. Klasse gewesen sein.

Von dpa 04.03.2025, 10:30
Wegen eines Partyvideos mit Rassismus-Gesängen ermittelt die Berliner Polizei. (Symbolbild)
Wegen eines Partyvideos mit Rassismus-Gesängen ermittelt die Berliner Polizei. (Symbolbild) Monika Skolimowska/dpa

Berlin - Nach Bekanntwerden eines Videos mit rassistischen Gesängen bei einer Party in einem Berliner Tennisclub geht die Polizei nicht davon aus, dass es sich dabei um strafbare Handlungen handelt. Nach jetzigem Kenntnisstand und aktueller Einschätzung handele es sich nicht um Straftaten, sagte eine Polizeisprecherin. 

Ein Video von der Party am Samstag zeigt tanzende Menschen, von denen einige zu einem bekannten Party-Hit mehrfach „Ausländer raus, Ausländer raus“ und auch „Deutschland den Deutschen“ singen und grölen. 

Die Party fand in einem schicken Tennisclub in Grunewald im Berliner Westen statt, das Video wurde auf dem Portal Instagram veröffentlicht, wie die „Bild“-Zeitung berichtet hatte. Der Club verurteilte den Vorfall.

Polizei: Strafbar nur mit weiteren Aktionen

Die Polizeisprecherin sagte, die Gesänge wären dann strafbar, wenn es weitere Begleitumstände gegeben hätte, Nazi-Symbole oder direktes Adressieren der Slogans an Menschen. Das habe sich auch aus der Bewertung des ähnlichen Vorfalls im vergangenen Jahr in einer Bar auf Sylt ergeben. Eine endgültige strafrechtliche Einordnung des Vorfalls müsse aber die Berliner Staatsanwaltschaft vornehmen. 

Der Tennisclub schrieb auf seiner Internetseite von „einem Vorfall mit verfassungsfeindlichen Äußerungen“. Allerdings sei die Veranstaltung nicht vom Club organisiert oder durchgeführt worden, sondern von einer Einzelperson. Dennoch nehme man diesen „Vorfall äußerst ernst“ und verurteile „ihn aufs Schärfste“.

Anwalt des Clubs: Gruppe von Neuntklässlern sang 

Der Anwalt des Tennisclubs sagte der RBB-Abendschau, die Gesänge seien vermutlich von einer Gruppe von fünf bis sechs Jugendlichen gekommen. Sie seien als Neuntklässler identifiziert worden, die Schule sei dem Tennisclub bekannt. Andere Menschen hätten die Gruppe aufgefordert, diese Slogans nicht zu singen. 

Der Veranstalter, der auch als DJ die Musik machte, sagte: „Ich habe nichts mitbekommen. Gar nichts.“ Er empfinde „tiefstes Entsetzen“. Er habe erst jetzt gehört, dass man das Original-Lied, zu dem gesungen wurde, nicht mehr spielen solle. Er dachte, „da ist Gras drüber gewachsen“, weil der Song auf einem aktuellen Partyalbum enthalten sei. Er werde das Lied nun natürlich nicht mehr spielen.