Netzentgelterhöhung Strompreise steigen weniger stark als befürchtet
Hannover - Nach dem Wegfall des Bundeszuschusses zum Netzentgelt könnte der Anstieg der Strompreise für viele Kunden geringer als befürchtet ausfallen. Mehrere Versorger kündigten gegenüber der dpa an, die Erhöhung vorerst nicht an ihre Kunden weiterzugeben, darunter Eon mit sechs Millionen Stromkunden in Deutschland. Dass es später noch zu einer Erhöhung komme, schloss das Unternehmen aber nicht aus. Gegenwärtig gebe es noch keine Entscheidung. Auch die regionalen Versorger in Leipzig, Dresden, Hannover und Nürnberg kündigten an, die Preise trotz der höheren Netzentgelte stabil zu halten.
Einzelne Anbieter wollen die Preise sogar senken. Möglich mache dies die gesunkenen Beschaffungskosten für Strom, hieß es. Für die Stichprobe hatte die dpa bundesweit 26 Versorger und Stadtwerke befragt. Die meisten machten noch keine konkreten Angaben zur geplanten Preisentwicklung.
Die Ampelkoalition hatte im Dezember im Zuge der Haushaltskrise beschlossen, den Bundeszuschuss zum Netzentgelt von 5,5 Milliarden Euro 2024 zu streichen. Die vier großen Fernleitungsbetreiber Tennet, Amprion, 50Hertz und Transnet BW kündigte daraufhin an, die Netzentgelte zum Jahreswechsel von 3,1 auf 6,4 Cent pro Kilowattstunde mehr als zu verdoppeln. Die Netzentgelte werden üblicherweise auf die Strompreise umgelegt.