1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Berlin: Vier Frauen um Geld geprellt? Prozess gegen 66-Jährigen

Bau der Chip-Fabrik gestoppt

Berlin Vier Frauen um Geld geprellt? Prozess gegen 66-Jährigen

Ein vorbestrafter Betrüger sucht nach einer Haftentlassung über eine Dating-Plattform Kontakt zu Frauen. Es kommt zu Treffen. Doch der Mann soll es darauf angelegt haben, Frauen um Geld zu bringen.

Von dpa 11.09.2024, 14:11
Ein 66-Jähriger soll vier Frauen, mit denen er liiert war, betrogen und bestohlen haben. (Symbolbild)
Ein 66-Jähriger soll vier Frauen, mit denen er liiert war, betrogen und bestohlen haben. (Symbolbild) Monika Skolimowska/dpa

Berlin - Ein 66-Jähriger, der vier Frauen bestohlen und betrogen haben soll, steht vor dem Berliner Landgericht. Sieben Taten werden dem Mann zur Last gelegt. Er soll Beute in Höhe von rund 54.000 Euro ergaunert haben. Der Angeklagte gab zu Prozessbeginn zu, einige der betroffenen Frauen belogen und ihnen nichts von seiner kriminellen Vergangenheit gesagt zu haben. Die Vorwürfe allerdings wies er in weiten Teilen zurück. Er habe keine 20.000 Euro aus einem Tresor genommen und auch keinen Schmuck gestohlen.

Der Mann soll zwischen Mai 2019 und August 2021 vier Frauen, mit denen er liiert gewesen war, um Geld und Wertgegenstände gebracht haben. Zu den Taten kam es laut Anklage jeweils in den Wohnungen der Betroffenen in Berlin und Leipzig. So habe er sich unter Vortäuschung einer Rückzahlungsbereitschaft ein Darlehen in Höhe von 15.000 Euro erschwindelt. Einer anderen Frau habe er 20.000 Euro gestohlen - „unter unberechtigter Verwendung des Tresorschlüssels“, heißt es in der Anklage.

„Wir hatten Vertrauen, er wollte zurückzahlen“

Eine 73-Jährige schilderte als erste Zeugin, sie habe den 66-Jährigen über ein Internet-Portal kennengelernt. Er habe etwa ein halbes Jahr bei ihr gewohnt. Um eine angebliche Erbschaftsangelegenheit zu klären, habe er Geld benötigt. Ihre Freundin habe ihm 15.000 Euro geliehen - „wir hatten Vertrauen, er wollte es in kurzer Zeit zurückzahlen“. Dazu sei es jedoch nicht gekommen. Sie sei zudem überzeugt, dass er ihren Goldschmuck – darunter eine Kette im Wert von 2.000 Euro – gestohlen habe. 

Der 66-Jährige ist wegen Vermögens- und Eigentumsdelikten vorbestraft. Gegenüber mehreren mutmaßlichen Opfern soll er sich als Unternehmensberater ausgegeben haben. Als Freigänger einer Berliner Strafanstalt soll er den Kontakt zu einer der Frauen aufgenommen haben, um die es im aktuellen Prozess geht. Im März 2024 wurde er erneut festgenommen und befindet sich seitdem in Haft. 

Er gab nun zu, sich in einem Fall 2.000 Euro, in einem anderen 11.000 Euro geliehen zu haben. Gestohlen habe er nicht. Einmal habe er ein Handy einer Frau aus Berlin an eine parallele Partnerin in Leipzig verschenkt. Er sei damals „gependelt“. Seinen Alltag habe er mit Geld aus illegalen Geschäften finanziert, zu denen er sich nicht weiter äußern wolle. Der Prozess wegen Betrugs und Diebstahls wird am 16. September fortgesetzt.