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Leseranwältin Trotz Solar hohe Energiekosten

In Hecklingen hat der Fehler eines Zähler-Herstellers für Verwirrung und Ärger gesorgt. Nach dem Zählertausch waren die Stromkosten in der Jahresabrechnung in die Höhe geschossen.

Von Gudrun Oelze 29.07.2024, 07:00
Solaranlagen gibt es zunehmend auch in Privathaushalten.
Solaranlagen gibt es zunehmend auch in Privathaushalten. Foto: dpa

Magdeburg. - Solaranlagen am eigenen Grundstück haben deren Besitzer schon manchen Euro an Stromkosten erspart – wenn die Abrechnung richtig funktioniert. Bei Lesern in Hecklingen wurde vor einiger Zeit im Zusammenhang mit dem Anschluss der Solaranlage der Zähler getauscht. Doch dessen Anzeige funktionierte nur sporadisch. Er wurde daher wenige Monate nach dem Einbau ausgetauscht.

Schriftlicher Einspruch

Die dann aber folgende Jahresabrechnung konnten und wollten die Leser im Salzlandkreis nicht akzeptieren. Ihr schriftlicher Einspruch ging im Januar bei der Avacon ein, aber eine Antwort gab es immer noch nicht, als sich die Betroffenen vor kurzem an die Leseranwältin wandten. „Seit dem Einbau der Solaranlage beziehen wir kaum Strom aus dem Netz, der uns angerechnete Verbrauch wurde anscheinend auf den des Vorjahres bezogen“, meinen sie. Da sie das Problem seit Monaten weder schriftlich noch telefonisch mit Avacon klären konnten, baten sie unsere Redaktion um Hilfe.

Diese Bitte reichten wir an den Netzbetreiber weiter, der nach interner Prüfung des Sachverhaltes informierte: Bei den Kunden in Hecklingen war ein Zähler des Herstellers „Holley“ verbaut worden. Und bei genau diesem Modell wurde ein Serienfehler festgestellt, weswegen es zu einem Herstellerrückruf von mehreren Tausend Geräten kam. Die betroffenen Zähler werden sukzessive gegen funktionierende Geräte ausgetauscht. „Im Fall eines Defekts ermitteln wir die Zählerstände rechnerisch anhand der historischen Verbrauchswerte“, so eine Avacon-Sprecherin.

Nicht berücksichtigt

Das geschah auch im Fall unserer Leser in Hecklingen. Da Sonderfälle, wie der Zubau einer Photovoltaik-Anlage, aber nicht automatisch berücksichtigt wurden, kam es zu dem im konkreten Fall viel zu hochgeschätzten Ausbaustand. „Es tut uns leid, dass die bisherigen Einsprüche der Kundin nicht berücksichtigt und beantwortet wurden“, räumt Avacon ein. Man werde anhand der Messwerte des neuen Gerätes den Zählerstand korrigieren und diesen dann auch an den Stromlieferanten der Kunden – hier die Stadtwerke Staßfurt - übermitteln.