Ramadan Gemeinden laden an Ramadan ein
Auch für die 20.000 Muslime in Sachsen-Anhalt beginnt eines ihrer wichtigsten Feste. Moscheen und Kultuzentren geben Einblicke.
Magdeburg (dpa) l Islamische Gemeinden in Sachsen-Anhalt wollen in dem bevorstehenden Fastenmonat Mitglieder und Gäste allabendlich in ihre Moscheen und Kulturzentren einladen. Unter anderem soll dort gebetet und gemeinsam nach Sonnenuntergang gegessen werden.
Ramadan ist eines der wichtigsten Feste im Islam. „Es ist so wichtig wie Weihnachten“, sagte der Geschäftsführer des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA), Mamad Mohamad, in Halle. Der theologische Hintergrund sei aber völlig verschieden.
Beim Ramadan gehe es für Gläubige darum, 30 Tage lang von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken zu verzichten, erklärte Mohamad. Auch Rauchen und Sex sollen vermieden werden. Menschen, die nicht wollten oder könnten, müssten das Fastengebot nicht einhalten. Allabendlich gebe es Gebete und das sogenannte Fastenbrechen, bei dem wieder gegessen werden könne.
In Deutschland, aber auch in der Türkei und vielen anderen Ländern wird in diesem Jahr der Montag der erste Fastentag sein. Der Start richtet sich nach dem Erscheinen der Neumondsichel und kann deswegen variieren. Der Ramadan endet traditionell mit dem Zuckerfest.
Bis es so weit ist, findet in der islamischen Gemeinde in Halle jeden Abend ein gemeinsames Fastenbrechen statt. Es lasse sich schwer einschätzen, wie viele Menschen daran teilnehmen würden, sagte Imam Khaled al-Hamdani. „Jeder kann Freunde und Bekannte mitbringen“, so al-Hamdani. Auch Menschen aus der Nachbarschaft könnten gerne vorbeischauen. „Jeder ist herzlich willkommen.“
Außerdem veranstaltet die Gemeinde während des Ramadans ein einmaliges Fastenbrechen für verschiedene Hallenser – unter ihnen Mitarbeiter von Kliniken und Pflegeeinrichtungen, Politiker oder Vertreter von Hilfsorganisationen. Diese Einladung richte sich auch an andere Religionsgemeinschaften, so al-Hamdani.
Auch in anderen islamischen Gemeinden könnten Gläubige und Gäste zu den gemeinsamen Treffen gehen, sagte Mohamad. In einigen Gemeinden werde gemeinsam gekocht, anderswo werde Essen von zu Hause mitgebracht. In Magdeburg verzichte die Gemeinde wegen möglicher Lärmbelästigung auf das gemeinsame Fastenbrechen, sagte der Vorsitzende der Islamischen Gemeinde Magdeburg, Moawia Al-Hamid. Zu den allabendlichen Gebeten werden jedoch Hunderte Menschen erwartet.
Schätzungen nach leben in Sachsen-Anhalt etwa 20.000 Muslime. Acht islamische Gemeinden – von Stendal bis Merseburg – sind nach eigenen Angaben Mitglied bei der Migrantenorganisation LAMSA. Darüber hinaus gibt es weitere Gemeinden in Sachsen-Anhalt.