Jury lobt Schauspiel-Inszenierung „Blutbuch“ Magdeburg ist zum Berliner Theatertreffen eingeladen
Das Schauspiel „Blutbuch“ wird beim Berliner Festival gezeigt.
Magdeburg - „Wir sind überwältigt“, freut sich Bastian Lomsché vom dreiköpfigen Team der Schauspielhausleitung. „Es war ein Wagnis, ,Blutbuch’ in Magdeburg zu machen – und es hat sich in jeder Hinsicht ausgezahlt.“
Die Inszenierung „Blutbuch“ in der Regie von Jan Friedrich ist zum Theatertreffen 2025 nach Berlin eingeladen worden, teilte das Theater Magdeburg gestern mit. Damit ist erstmals in der Geschichte des Hauses eine Inszenierung aus Magdeburg bei diesem seit 1964 bestehenden, renommiertesten Theaterfestival im deutschsprachigen Raum vertreten.
„Mit großer Dringlichkeit bringen Jan Friedrich und sein Team die queere Befreiungsgeschichte von Kim de l’Horizon auf die Bühne. Das zeigt sich in jedem poetisch-zarten, witzigen, märchenhaft-poppigen und brutalen Detail dieser multimedialen Inszenierung. Sie nimmt den preisgekrönten Roman beim Wort und schafft dennoch eine ganz eigene Welt“, urteilte die Jury. Die Erzählfigur in „Blutbuch“, in engen Strukturen aufgewachsen, sucht nach der eigenen weiblichen Blutslinie und erfährt eine Kultur des Schweigens. Für seinen Debütroman erhielt Kim de l’Horizon 2022 den Deutschen und den Schweizer Buchpreis. Vor genau einem Jahr war die Premiere in Magdeburg. Es sei ein „Abend über non-binäre Identitäten, der eine Spielart des non-binären Erzählens vorschlägt. Und einer über Traumata, Schmerzen und Vorurteile, die wir alle von unseren Vorfahren erben“, so die Jury in ihrem Statement.
In Magdeburg ist man in großer Vorfreude auf das 62. Theatertreffen. Es findet vom 2. bis 18. Mai im Haus der Berliner Festspiele und an weiteren Spielorten Berlins statt.