Start-up Solar Materials aus Magdeburg baut zwei neue Recycling-Anlagen
Das Start-up Solar Materials erhält frisches Geld von Investoren und baut zwei Recycling-Anlagen - eine in Magdeburg und eine in Süddeutschland.
Magdeburg - Das Magdeburger Start-up Solar Materials hat sich 12,2 Millionen Euro von Investoren gesichert. Das Geld fließt jetzt in den Aufbau weiterer Recycling-Anlagen für Solarmodule, erläutert Co-Gründer Fridolin Franke.
Mit einer zweiten Anlage in Magdeburg will Solar Materials die Kapazitäten von aktuell 3.000 Tonnen auf mehr als 10.000 Tonnen jährlich steigern. Das entspricht 500.000 Solarmodulen. Die neue Anlage entsteht im Industriehafen.
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Solar Materials plant neuen Standort in Süddeutschland
Parallel plant das Unternehmen einen Standort in Süddeutschland. Das neue Werk in Magdeburg soll im April 2025 fertig sein, der kleinere Standort im Süden Ende 2024. Solar Materials will bis kommendes Jahr von etwa 20 auf 50 Mitarbeiter wachsen.
Die Nachfrage fürs Recycling von Solarmodulen ist hoch, schildert Franke: „Wir können gar nicht alles verarbeiten, was uns angeboten wird.“ Kunden sind meist Betreiber von Solarparks.
Land Sachsen-Anhalt hält fast 25 Prozent an Solar Materials
Die Internationale Organisation für erneuerbare Energien schätzt, dass bis 2030 zwischen 1,7 Millionen und acht Millionen Tonnen Altmodule recycelt werden müssen – je nach Szenario. Solar Materials hat ein Verfahren entwickelt, mit dem die Materialien der Module fast komplett wiederverwendet werden können.
„Das ist ein gewaltiger Zukunftsmarkt“, meint Oliver Borrmann vom Investor bmp Ventures, welcher die Beteiligungen des Landes Sachsen-Anhalt managt. Das Land hält nach der letzten Finanzierungsrunde fast 25 Prozent an Solar Materials. Das entspricht einem mittleren einstelligen Millionenbetrag. Auch die EU hat ins Unternehmen investiert.