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Volksstimme-Serie "Unser Nachwuchs" Basketball-AG der Burger Rockets für Mädchen Mit Spaß und Ehrgeiz an Grundlagen feilen

Von Björn Richter 02.03.2013, 02:18

Im vergangenen Herbst startete an fünf Schulen der Kreisstadt eine große Basketball-Offensive. Mittlerweile hat sich der neugegründe Verein Burger Rockets den Arbeitsgemeinschaften angenommen. Die seinerzeit gestellte Prognose hat sich aus Sicht des Vereins bewahrheitet: Der Weg, den Korbjäger-Nachwuchs vor Ort an den Schulen "abzuholen", ist mühsam, aber lohnenswert.

Burg l So ist das eben mit dem Lernprozess: Er ist selbst bei den Trainern noch nicht abgeschlossen. Als beim Training in der Sporthalle der Dr.-Theodor-Neubauer-Schule die Entscheidung einstimmig auf "Brennball" fällt, haben auch Caroline Knape, Benedikt Mettendorf und Nick Ellermann nicht umgehend das Regelwerk im Kopf. Ihre sechs Schützlinge dagegen offenbar schon. Also wird an diesem Dienstagabend eben kurzerhand nach ihren Regeln gespielt.

Sieben junge Damen im Alter von elf bis 14 Jahren bilden derzeit die Basketball-AG; die einzige rein weibliche, welche die Burger Rockets derzeit anbieten. "Wir wollen in zwei Jahren mit einer Mädchenmannschaft in den Wettkampfbetrieb starten", gibt Sebastian Meinecke, der 2. Vorsitzende des Vereins, aus. Ehrgeiz wird also groß geschrieben bei den "Raketen" aus der Rolandstadt - jedoch ohne den Blick für die Realität zu verlieren. "Es geht darum, Grundlagen zu schaffen. Wir müssen uns Stück für Stück vorarbeiten", so Meinecke.

Dazu gehört auch, Rückschläge zu verkraften. So musste die Arbeitsgemeinschaft an der Grundschule Burg-Süd zum Halbjahr aufgegeben werden, da es nicht genügend Resonanz gab. Derzeit sind die Rockets an der Grundschule "J.-H. Pestalozzi", der Sekundarschule "Carl von Clausewitz", am Rolandgymnasium und eben mit der Mädchen-AG vertreten.

In der Sporthalle auf dem Förderschulgelände haben Colin, Pauline, Paula, Amely, Leonie und Meliena wieder den Basketball in die Hände genommen. Schließlich dreht es sich ja hauptsächlich um das Körbewerfen. Artfremde Sportspiele dienen der Auflockerung und eben zur Schaffung von Grundlagen, die anderswo nicht oder zu selten gelegt werden. Ein heikler Punkt in Meineckes Augen: "Wo sollen diese herkommen, wenn mancherorts an den Schulen 70 Prozent des Sportunterrichts ausfällt?" Um die sieben AG-Teilnehmerinnen muss man sich indes nicht sorgen. Nachdem Meineckes Tochter Meliena ihren Freundeskreis mit dem Basketball-"Virus" angesteckt hat, sind alle mit Feuereifer sowie Spaß bei der Sache und erscheinen regelmäßig zum wöchentlichen Training.

Somit hat der Verein allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Bereits jetzt sind Turniere unter Beteiligung der Burger Grundschulen geplant. In der nächsten Saison geht eine U 18-Mannschaft im Liga-Betrieb an den Start. Und erst kürzlich kam aus Möser eine Anfrage nach einer Schul-AG. Die Zukunft des Burger Baskteballs könnte also rosig sein, wären da nicht die Probleme, mit denen ein Verein wie die Rockets zu kämpfen hat. Angefangen über die schwierige Suche nach Sponsoren und geeigneten Trainings- und Wettkampfstätten, spielt nicht zuletzt der personelle Aufwand eine Rolle. "Die Arbeitsgemeinschaften sind unsere Freizeit. Alles läuft ehrenamtlich ab und ein bisschen Privatleben wünscht man sich schließlich auch." So drückt etwa das Trainer-Trio Caroline, Nick und Benedikt in der Hauptbeschäftigung noch die Schulbank. Der Lernprozess geht in jedem Fall auch für sie auf und neben dem Spielfeld weiter.