Probebohrungen im Südharzer Karstgebiet laufen
Warum der BUND und die Bürgerinitiative „Pro Südharz - Gegen Gipsabbau“ entsetzt sind.
Südharz/MZ. - Die Mitglieder der Bürgerinitiative „Pro Südharz - Gegen Gipsabbau“ sind angesichts der an zwei Stellen begonnenen Gips-Erkundungsbohrungen in streng geschützten Bereichen der Südharz Karstlandschaft entsetzt. Das teilten die Sprecher Stefanie Landmann und Daniel Reineberg mit. Empört äußerte sich ebenfalls der Geschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Sachsen-Anhalt, Christian Kunz. Der Umweltverband hatte am Donnerstagnachmittag einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Halle eingereicht, um die Erkundungsbohrungen zu verhindern. Außerdem bat der BUND um den Erlass eines sogenannten Schiebebeschlusses. Damit sollte das Gericht dafür Sorge tragen, dass mit den Bohrungen nicht begonnen werden dürfe, solange das Eilverfahren beim Verwaltungsgericht anhängig sei. Eine Antwort des Landkreises Mansfeld-Südharz stehe noch aus, hatte der Gerichtssprecher am Freitag erklärt.
Der Landkreis hatte trotz des hohen Schutzstatus’ des Gebietes die am 30. August vom Rottleberöder Unternehmen Knauf beantragten Erkundungsbohrungen genehmigt, am 5. Dezember in einer Pressekonferenz mündlich darüber informiert und am 10. Dezember den Genehmigungsbescheid und die wasserrechtliche Anordnung postalisch versandt.
Bereits am 6. August hatte Südharz’ Bürgermeister Peter Kohl (parteilos) die Genehmigung der Gemeinde erteilt, auf öffentlichen Wegen Probebohrungen vorzunehmen. Wie Reineberg am Sonntag sagte, liege nach jetzigen Erkenntnissen ein Bohrpunkt auf einer Wiese in Privatbesitz.
Die Ortschaftsräte von Drebsdorf und Hainrode lehnen die Probebohrungen ab. Im Gemeinderat wurde dazu kein Beschluss gefasst