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Überlastung droht Neue Umleitung für die Autobahn 2 - So reagiert die Stadt Möckern auf den Plan für die B246a

Nun soll die Bundesstraße 246a explizit als Ausweichstrecke und Umleitung zwischen Burg (A2) und Schönebeck (A14) über ausgewiesen werden. Die Strecke ist bei Staus jetzt schon überlastet.

Von Stephen Zechendorf 06.07.2023, 07:15
Im Juni 2023 sorgten Unfälle und eine Vollsperrung der Autobahn 2 für  hohes Verkehrsaufkommen in Möckern und anderen Orten an den Ausweichstrecken.
Im Juni 2023 sorgten Unfälle und eine Vollsperrung der Autobahn 2 für hohes Verkehrsaufkommen in Möckern und anderen Orten an den Ausweichstrecken. Foto: Stephen Zechndorf

Möckern - Es ist gar nicht lange her, da ging auf einigen Straßen der Stadt Möckern gar nichts mehr, weil die Autobahn 2 nach Unfällen in beiden Richtungen gesperrt war: Lkw und Pkw quälten sich daraufhin dicht an dicht durch die Orte der Einheitsgemeinde im Jerichower Land. In Loburg und Möckern etwa stand die Blechlawine teils still.

Angesichts der bis Dezember 2023 andauernden Fahrbahnsanierung auf der A2 hat die Landesstraßenbaubehörde nun erklärt, bei Stau und Sperrungen die Bundesstraße 246a explizit als Entlastungsstrecke ausweisen zu wollen. Zwar sei die Bundesstraße schon jetzt Teil des Konzeptes für die Bedarfsumleitung während der Bauarbeiten auf der A2, sie sei aber wohl noch ein „Geheimtipp“.

Und dieser „Geheimtipp“ solle mehr als bisher vom Fernverkehr genutzt werden. Stefan Hörold, Präsident der Landesstraßenbaubehörde, hatte erklärt, die 40 Kilometer Umweg lägen „gerade noch im Akzeptanzbereich der Autofahrer“.

An einigen Tagen gibt es „Belastungsspitzen“

Hörold weiß, dass er in den betroffenen Orten wie Möckern keine Akzeptanz der Anwohner erwarten darf. Er verweist aber darauf, dass es sich nicht um eine langfristige Autobahnbedarfsumleitung sondern um eine Entlastungsstrecke handele: „Wir reden hier wegen der Baustelle auf der A2 über eine zeitlich begrenzte Havariesituation und nicht über eine Dauersituation. Und bei so einer Havarie muss man die Interessen der Anlieger zurückstellen.“

Die gesteuerte Abführung des Verkehres sei eine bessere Lösung, als wenn man den Fernverkehr auffordere, sich via Navigationsgerät seinen eigenen Weg zu suchen. „Da müssen wir steuern. Dann gibt es eben auch mal Belastungsspitzen, aber sicher nur einige Tage.“ Es gebe außerdem Aufforderungsschilder an der A2, auch bei Stau auf der Autobahn zu bleiben.

Blick auf die drei Bedarfsumleitungen, die für die Autobahn 2 im Bereich für die Zeit der Fahrbahnsanierung im Jerichower Land gelten.
Blick auf die drei Bedarfsumleitungen, die für die Autobahn 2 im Bereich für die Zeit der Fahrbahnsanierung im Jerichower Land gelten.
Grafik: prePress Media Mitteldeutschland

Bei solchen Maßnahmen sind der Straßenbaulastträger, die Verkehrsbehörden des Landkreises und die Polizei der Ansprechpartner, erklärt Stefan Hörold.

Stadt ohne Einfluss auf Planung der Straßenbehörde

Im Rathaus der Stadt Möckern sieht man die Hände gebunden. Zu der Idee der Entlastungsstrecke durch Möckern sei die Stadtverwaltung nicht befragt worden, sagte gestern Bernhard Ruth, Hauptamtsleiter und Stellvertreter der Stadtbürgermeisterin Doreen Krüger.

„Natürlich muss die Baubehörde uns als Stadt nicht fragen, ob sie diese Strecke als Umleitung nutzt oder nicht. Es ist deren Zuständigkeit. Dafür gibt es Bundes- und Landesstraßen, um den Umleitungsverkehr zu leiten“, so Bernhard Ruth: „Wir werden mit dieser Situation leben müssen, wie alle anderen Kommunen auch, solange wir keine voll sanierte Autobahn haben.“

Selbstverständlich freue sich auch die Stadtverwaltung nicht darüber, wenn der Autobahnverkehr hier entlang geleitet werde. Auch er selbst habe die Situation mit langen Rückstaus in der Stadt erlebt, sagt Bernhard Ruth: „Das lag nicht zuletzt auch daran, dass die Autobahn an besagtem Tag in beiden Richtungen voll gesperrt war. Es wird immer wieder solche Situationen geben.“

Durchfahrtsverbot für Lkw wohl nicht zu erwarten

Entscheidend werde sein, wie sich die jeweiligen Lkw-Fahrer im Stau-Fall entscheiden - ob sie eine großräumige Umfahrung wählen oder eben die Bundesstraße 246a. „Großräumige Umleitungen scheinen mir das bessere Mittel zu sein, mit früheren Vorwarnhinweisen, die den Fernverkehr schon beim bei Berliner Kreuz auf die A9 leiten“, erklärt Bernhard Ruth.

Eine Sperrung der Ortsdurchfahrt für Lkw – wie in Lostau – werde es in Möckerns Orten vermutlich nicht geben, glaubt der stellvertretende Stadtchef. Möckerns Ortsbürgermeister Detlef Friedrich hatte gesagt, was in Lostau gelinge, müsse Möckern doch auch hinbekommen.

Ein entsprechender Antrag bei einer verantwortlichen Behörde wurde aber bisher von keiner Institution gestellt.

Für Anwohner entlang der belasteten Autobahnumfahrung ist indes klar: die Umleitungsstrecke über Möckern ist keine Lösung sondern nur eine weitere Staufalle für den Verkehr und eine Belastung für die Anwohner.