Sicher von der Börde in den Harz Mit Video: Freie Fahrt für Radfahrer: Lücke zwischen Gröningen und Nienhagen geschlossen
Der Radweg, der die Strecke vom Landkreis Börde bis nach Nienhagen im Harz weiterführt, ist nun offiziell freigegeben. Die Freude, nicht mehr auf der schmalen Straße fahren zu müssen, ist bei den Radfahrern groß.
Nienhagen - Der Tenor, bei denen die den Radweg bereits getestet haben, ist eindeutig: Sie sind froh, dass die bisherige Lücke nun endlich geschlossen ist. Zwei von ihnen sind Leoni und Dominic. Die beiden probierten am Wochenende die neue Strecke auf ihrem Weg nach Oschersleben gleich aus. Gestartet sind sie in Gröningen, um in Nienhagen weiter mit dem Zug in die Bodestadt zu fahren. „Einfach genial“, findet der 17-Jährige den Weg, der neben der Straße verläuft.
Die Piste werde häufig stark befahren, zum Beispiel von Lkw. Auch die 16-jährige Leoni freut sich daher: „Der Weg ist echt gut geworden.“
Im Video: Radweg eröffnet - Sicher von der Börde in den Harz
Arbeiten gingen schneller voran als erwartet
Nun wurde der Weg am gestrigen Montag offiziell freigegeben – und das früher als ursprünglich geplant. Gekommen waren nicht nur Vertreter des Landkreises Harz, des Landkreises Börde und Verbandsgemeindebürgermeisterin Ute Pesselt sowie Schwanebecks Bürgermeister Benno Liebner (beide parteilos).
Auch einige Anwohner kamen, um an der Eröffnung teilzunehmen. Manche von ihnen waren mit dem Fahrrad vor Ort, um den Weg auszuprobieren. Einer von ihnen war Bruno Schmidt aus Schwanebeck. Auch bei ihm kommt der neue Weg gut an, er würde sich aber noch über eine Ladestation für E-Räder freuen, die zum Beispiel am Puppenmuseum stehen könnte. „Dann kann man sein Fahrrad bei einem Kaffee gleich aufladen“, so Schmidt. Simone Schuldt, die Inhaberin des Museums, hat den Weg auch bereits getestet und findet, dass dieser zudem optisch gut in die Landschaft passe.
Anwohner Jörg Goddinger zeigt sich angesichts des Lückenschlusses auch erfreut, bemängelt aber, dass der Weg in Nienhagen – kurz nach der Querungsinsel – auf die Straße führt und somit endet. Auf Vorschläge, die er dem Landkreis machte, wie der Radweg weitergeführt werden könne, erhielt Goddinger nach seinen Angaben bisher immer nur die Aussage, dass das nicht geht. Zudem sei die Straße am Ende des Radwegs zu eng, ein Sicherheitsabstand von Autofahrern könne nicht eingehalten werden.
Spatenstich war Anfang April
Mit Baustart am 4. April sollten die Arbeiten bis zum September dauern. Die Arbeiten gingen aber schneller voran als erwartet. Bereits Ende Juni war die Asphaltdecke komplett aufgetragen. Auch die Querungsinsel mitsamt der Straßenausweitung am Ortseingang von Nienhagen nahe des Puppenmuseums war zu diesem Zeitpunkt schon fertiggestellt.
Was fehlte, waren noch die Markierungen und Pflasterarbeiten. Doch auch diese Arbeiten konnten zügig beendet werden.
Anwohner setzten sich für Neubau ein
Lange Jahre hatten Anwohner wie Simone Schuldt um den Radweg gekämpft, Anträge gestellt, auf das Problem aufmerksam gemacht. Sie sahen die Gefahr, die ihrer Ansicht nach für Radfahrer auf der stark frequentierten Piste gegeben war. Lange Zeit passierte nichts, und das obwohl der Radweg aus Richtung Börde bereits seit 2014 existiert.
Der Grund für das fehlende Stück war die veränderte Zuständigkeit: Der Weg endete an der Grenze zum Landkreis Harz. Für einen Weiterbau fehlte lange Zeit das Geld beziehungsweise an Fördermittel. Im vergangenen Jahr dann die positive Nachricht: Der Neubau des straßenbegleitenden Radweges entlang der Kreisstraße 1318 wurde dank des Bundessonderprogrammes „Stadt und Land“ möglich. Das Vorhaben wurde mit etwa 595.000 Euro, das sind 90 Prozent der Gesamtkosten, gefördert.