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Abschiebe-Haftplätze in Sachsen-Anhalt Ärger um „Abschiebe-Taxis“: Sachsen-Anhalts Polizisten müssen quer durch Deutschland fahren

Tausende Kilometer müssen Sachsen-Anhalts Polizisten fahren, weil das Land noch immer keine eigenen Haftplätze hat. Die Gewerkschaft der Polizei läuft Sturm und fordert zusätzliches Personal.

Von Matthias Fricke Aktualisiert: 09.02.2025, 17:05
Der Weg ins Flugzeug ist weit: Polizisten müssen Abschiebehäftlinge oft durch ganz Deutschland fahren. Das Land nutzt laut Innenministerium überwiegend  Plätze in Niedersachsen, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen  und Rheinland-Pfalz.
Der Weg ins Flugzeug ist weit: Polizisten müssen Abschiebehäftlinge oft durch ganz Deutschland fahren. Das Land nutzt laut Innenministerium überwiegend Plätze in Niedersachsen, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Foto: dpa

Magdeburg. - Es sind Fälle wie dieser, die Landespolizisten angesichts steigender Abschiebungszahlen an die Grenze bringen: Ein zur Ausreise verpflichteter Georgier ist kürzlich in Dessau aufgegriffen worden. Ein Platz im Flugzeug kann zeitnah gebucht werden. Nach längerer Suche findet das „Gemeinsame Zentrum zur Unterstützung der Rückkehr“ (ZUR) in Berlin auch einen freien Abschiebe-Haftplatz in Büren (Nordrhein-Westfalen). Zwei Beamte des Zentralen Einsatzdienstes der Polizeiinspektion Dessau bringen den Mann schließlich dorthin und fahren dann wieder zurück (720 Kilometer). Wenige Tage später müssen andere Dessauer Kollegen ihn aus Büren wieder abholen und zum Flughafen BER bringen – mit Rückfahrt sind das nochmal 950 Kilometer.