Landtag Comeback der Linke-Finanzexpertin in Sachsen-Anhalt
Die Linke-Politikerin Kristin Heiß steht vor einer Rückkehr in den Landtag, welchem sie bereits in den Jahren 2016 bis 2021 angehörte.
Magdeburg - Aller Voraussicht nach wird die profilierte Finanzpolitikerin Kristin Heiß im Juli für Christina Buchheim ins Parlament nachrücken.
Derzeit ist die 39-Jährige Haushaltsreferentin im Bildungsministerium. Zudem belegt sie ein berufsbegleitendes Studium.
Hintergrund: Die Landtagsabgeordnete Christina Buchheim war im April mit 61,6 Prozent der Stimmen zur Bürgermeisterin von Köthen (Anhalt-Bitterfeld) gewählt worden. Die Juristin tritt das Amt am 10. Juli an. Sie war seit 2016 Landtagsabgeordnete. Damals hatte sie im Wahlkreis Köthen das einzige Direktmandat ihrer Partei geholt.
Kristin Heiß war vor der Landtagswahl 2021 bei einem Parteitag auf den Listenplatz 15 gewählt worden, der letztlich nicht für den Wiedereinzug in den Landtag reichte.
Politische Beobachter hatten sich seinerzeit gewundert, dass sie trotz fleißiger und auffallend guter Arbeit im Parlament einen vergleichsweise schlechten Listenplatz bekommen hatte. Eigentlich wäre Kristin Heiß jetzt gar nicht an der Reihe gewesen. Denn mit Carola Kunde und Frank Hoffmann stehen noch zwei andere Politiker vor ihr auf der Liste.
Kunde ist momentan Jugendamtsleiterin in Nordhausen (Thüringen). Hoffmann, der dem Landtag von Sachsen-Anhalt bereits zwischen 2011 und 2016 angehörte, befindet sich im Vorruhestand.
Die Fraktionsvorsitzende der Linken, Eva von Angern, sagte gestern auf Volksstimme-Anfrage, dass sie Gespräche mit Kunde und Hoffmann geführt habe. „Ich habe mit beiden lange und intensiv gesprochen.“ Beide hätten erklärt, dass sie „aus persönlichen Gründen“ auf ein Nachrücken in den Landtag verzichten würden. Kristin Heiß bestätigte der Volksstimme, dass sie als Nachrückerin bereitstehe.
Eva von Angern sagte, Heiß sei eine „Bereicherung“ für die Fraktion. „Ich freue mich total, eine junge Frau mit hoher Expertise bei Haushalt und Finanzen für die Fraktion zu gewinnen.“
Bei der Landtagswahl 2021 hatte die Linke 11 Prozent der Stimmen geholt – im Vergleich zu 2016 war das ein Minus von 5,3 Prozentpunkten. Die Linke ist derzeit mit zwölf Frauen und Männern im Landes-Parlament vertreten.