Beschluss im Stadtrat Vereine der Stadt können Bietheschule in Roßlau nutzen - vorerst aber befristet
Der Weg für das langersehnte „Haus der Vereine“ in Roßlau ist mit dem Beschluss des Stadtrates frei gemacht worden. Warum es aber eine Befristung der Nutzung für drei Jahre gibt.
Dessau-Rosslau/MZ. - Der Stadtrat hat auf seiner jüngsten Sitzung den Weg frei gemacht für das „Haus der Vereine“ in Roßlau. Zur regulären Sitzung am Mittwoch konnte über die Beschlussvorlage nicht mehr abgestimmt werden, weil die Sitzung nach 22 Uhr unterbrochen und am Folgetag fortgesetzt werden musste.
Initiative für das Vereinshaus war vom Ortschaftsrat Roßlau ausgegangen
Die Initiative, die Bietheschule in Roßlau als Haus der Vereine zu nutzen, ging vom Ortschaftsrat aus. Nachdem die Roßlauer Sekundarschule nun vollständig von der Biethe in die sanierten Gebäude in der Goethestraße umgezogen ist, steht das Schulhaus leer und soll Heimstatt für Vereine aus Roßlau, aber auch Dessau werden. In Roßlau stand ein solches Domizil schon lange auf der Wunschliste der Vereine.
Dem Wunsch sind sie mit dem Stadtratsbeschluss nun ein großes Stück näher gekommen. Allerdings gab es einen Änderungsantrag, den Gabriele Perl (SPD) eingebracht hatte. Perl, Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit, Soziales und Bildung, war verwundert, dass die Empfehlung des Fachausschusses nicht berücksichtigt worden war. Auf seiner Sitzung am 22. Oktober hatte er sich darauf verständigt, dass eine dreijährige Befristung bis Sommer 2027 erfolgen sollte.
Stadt will die Schule im Notfall als Ausweichquartier nutzen, wenn Schulen saniert werden
Hintergrund, erläuterte die Sozialbeigeordnete Eter Hachmann, ist, dass die Stadt „unterschiedliche Schulprojekte vor der Brust hat“. Es könnte sein, dass sie dann Ausweichquartiere benötigt. Die Bietheschule sei voll funktionstüchtig und böte sich für den Fall an, wenn die Lernbehindertenschule nicht bei laufendem Betrieb saniert werden kann, sondern leergezogen werden muss.
„Wir sehen, dass es den Bedarf geben könnte“, erklärte der AfD-Fraktionsvorsitzende und Roßlauer Ortsbürgermeister Laurens Nothdurft. Mit der dreijährigen Befristung könne man aber „sehr gut leben“. Der Änderungsantrag erhielt Zustimmung - die AfD stimmte dagegen. Die geänderte Beschlussvorlage wurde danach aber einstimmig angenommen.