Handball im Burgenlandkreis Bitterer Hinrunden-Ausklang für Drittligist HC Burgenland
Angeführt von seinem Ex-Kapitän holt der HCB gegen Flensborg einen Fünf-Tore-Rückstand auf, um am Ende doch wieder mit leeren Händen dazustehen.
Naumburg. - Das anschließende Essen in der „Orangerie“ in Großjena („Christian Klieber ist ein super Koch“, so Trainer Fabian Kunze) schmeckte ihnen sehr, doch richtig gute Stimmung wollte bei den Drittliga-Handballern des HCB, als sie zur Weihnachtsfeier ihrer zweiten Mannschaft stießen, nicht aufkommen. Schließlich hatten sie zuvor ihre Heimpartie im Naumburger „Euroville“ gegen den DHK Flensborg mit 30:31 verloren – es war die sechste Niederlage der Burgenländer in Folge.
Ex-Kapitän Kenny Dober springt ein
„Es ist bitter, weil wir trotz unserer personellen Engpässe und mit einer Rumpfmannschaft ganz nah an einem Punktgewinn oder gar einem Sieg waren“, so Coach Kunze. Zu den ohnehin fehlenden Strahinja Vucetic und Vojta Kozubik waren noch die kurzfristigen Ausfälle von Spielführer Marcel Popa und Marc Godon gekommen. Der HCB-Rückraum war dadurch extrem ausgedünnt. Blieben noch Michael Günther, der als Rechtshänder im rechten Rückraum durchspielen musste, der angeschlagene Franz Häcker, der zuvor nur einmal trainiert hatte, – und Kenny Dober. Der ehemalige Kapitän, der seine Laufbahn im Drittliga- Team eigentlich beendet hatte, war in dieser schwierigen Situation eingesprungen. Er war auch einer der Lichtblicke bei den Burgenländern, neben dem Treffer von Richard Vogel bei dessen Heimcomeback nach zwei Kreuzbandrissen (Tageblatt/MZ berichtete) und der hundertprozentigen Wurfquote (drei von drei) von Linksaußen Nicolas Neumann. „Kenny hat in der zweiten Halbzeit die Mannschaft sehr gut geführt“, lobte Fabian Kunze. Regisseur Dober steuerte sechs Tore bei und verwandelte alle drei Siebenmeter des zweiten Abschnitts, nachdem Almir Osmanhodzic kurz vor dem Seitenwechsel von der Strafwurflinie die Chance zur Pausenführung vergeben hatte.
DHK Flensborg mit Profi-Bedingungen
Zwar brachte der bosnische Rechtsaußen die Hausherren nach Wiederbeginn dann doch direkt in Front, „aber in der Folge bekommen wir zwei Zeitstrafen kurz hintereinander, und Flensborg gelang ein 5:0-Lauf“, berichtet Fabian Kunze. „Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass die Schiedsrichter bei fast allen Fifty-fifty-Entscheidungen zugunsten der Gäste entschieden haben. Ich habe noch nie so viele und laute ’Schieber’-Rufe in unserer Halle gehört“, so der HCB-Coach. Dessen Schützlinge ließen sich aber vom Spielstand und von den anderen Widrigkeiten nicht unterkriegen und auch nicht vollends abschütteln – im Gegenteil: Sie kämpften sich Tor um Tor heran, und 51 Sekunden vor Schluss stellte Kreisläufer Tim Bielzer mit dem 30:30 tatsächlich wieder den Gleichstand her. Doch die Gäste aus dem hohen Norden gingen erneut in Führung, und der letzte Wurf der Burgenländer von Osmanhodzic, aus allerdings sehr spitzem Winkel, war nicht mehr von Erfolg gekrönt.
„Man muss schon zugeben, dass der DHK ganz andere Bedingungen hat als wir. Ihr Coach ist hauptamtlich bei der SG Flensburg angestellt. Er kann neun- bis zehnmal die Woche mit seinem Team trainieren. Und mit Thilo Knutzen haben sie einen U-21-Nationalspieler, der schon Erstliga-Erfahrung gesammelt und mit seinen acht Toren leider auch gegen uns überzeugt hat“, zählt Fabian Kunze weitere Faktoren für das Ergebnis der letzten Hinrundenpartie seiner Mannschaft auf.
Weihnachtsfeier in Plotha
3. Liga, Staffel Nord-Ost, Männer: HC Burgenland - DHK Flensborg 30:31 (14:14). HCB spielte mit: Benas Vaicekauskas, Marian Voigt; Michael Günther 4, Jonas Schürer, Franz Häcker 6, Tim Bielzer 3, Mirco Fritzsche, Richard Vogel 1, Nicolas Neumann 3, Almir Osmanhodzic 5, Leon Wellner 1, Hannes Rabe 1, Kenny Dober 6/3 - Siebenmeter: HCB 4/3, Flensborg 4/3; Zeitstrafen: HCB 6, Flensborg 3.
Am kommenden Mittwoch, 18. Dezember, findet ab 17.15 Uhr in der Sporthalle in Plotha eine HCB-Weihnachtsfeier für alle Altersklassen mit vielen Mitmachangeboten statt.