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Gewerbeansiedlung im Harz "Zukunftsprojekt Morgenrot": Stehen bald sogar Windräder in Quedlinburg?

Unterstützt Quedlinburg ein "Zukunftsprojek Morgenrot", das n? Was sich dahinter verbirgt und wie es weitergehen soll.

Aktualisiert: 16.12.2024, 11:50
Die Stadt Quedlinburg will neue Industrie- und Gewerbeflächen ausweisen. Interessierten Unternehmen soll erneuerbare Energie aus Windkraft und Solarparks zur Verfügung gestellt werden.
Die Stadt Quedlinburg will neue Industrie- und Gewerbeflächen ausweisen. Interessierten Unternehmen soll erneuerbare Energie aus Windkraft und Solarparks zur Verfügung gestellt werden. (Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Quedlinburg/MZ. - Entstehen zwischen Quedlinburg und Morgenrot nahe der Autobahn 36 weitere große Areale für Industrie und Gewerbe und hier wie östlich davon zudem Flächen für die Erzeugung erneuerbarer Energien? Das soll jetzt - mit Zustimmung des Stadtrates – durch die Stadtverwaltung aktiv unterstützt werden: Quedlinburg, sagt Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU), habe hier die Chance, „auch mal vorn zu sein“.

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Die Verwaltung erreichten wiederholt Anfragen zu Gewerbeflächen ab 50 Hektar. „Als eine der ersten Bedingungen“ werde immer die Versorgung mit erneuerbaren Energien genannt, berichtete der OB im Stadtrat. Dabei gebe es die Möglichkeit, verschiedene Formen der Erzeugung zu kombinieren, um die Bedarfe zu bedienen. So könnten entlang der Autobahn Photovoltaik-Anlagen entstehen und an der Grenze zum Salzlandkreis auch Windenergie-Anlagen. Allein mit Photovoltaik könnten die Energiebedarfe nicht gedeckt werden.

Quedlinburg hofft auf große Einnahmen - und Vorteil bei der Wärmeplanung

Wenn es gelinge, das „Zukunftsprojekt Morgenrot“, wie Ruch es nennt, zu realisieren, „dann ist für die Zukunft Quedlinburgs einiges getan“: Allein durch die Kommunalabgaben erhielte die Stadt dann Einnahmen „weit oben im sechsstelligen Bereich. Obendrauf würde irgendwann noch die Gewerbesteuer kommen.“ Zudem erinnerte er an die Aussage von Stadtwerke-Geschäftsführer Eiko Fliege, dass eine Ansiedlung von Rechenzentren, in denen viel Abwärme entstehe, von großem Vorteil für die kommunale Wärmeplanung wäre.

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Grundsätzlich sei dem Vorhaben zuzustimmen, befand Christian Schickardt (SPD). Er hätte aber gern zum Beschlussvorschlag für den Stadtrat Kartenmaterial, das im Hauptausschuss kurz gezeigt worden sei, beigefügt gesehen und das Thema vorab im Bauausschuss diskutiert. Die Flächen, über die gesprochen werde, befänden sich nicht im Eigentum der Stadt, entgegnete der Oberbürgermeister. Daher werde die Verwaltung erst Kartenmaterial herausgeben, wenn der Stadtrat sich grundsätzlich dazu bekannt habe, das Projekt zu unterstützen.

AfD gegen Windräder im Harz, Zustimmung zu Plan von Quedlinburger CDU

Gegen das Projekt sprach sich AfD-Fraktionsvorsitzender Reinhard Fiedler aus: Wenn es nur um Photovoltaik ginge, könnte darüber geredet werden; aber seine Fraktion sei strikt gegen Windräder.

Mit einem Grundsatzbeschluss zur Schaffung von Industrie- und Gewerbeflächen und Flächen für erneuerbare Energien an der A 36 werde eine wichtige Weiche für die Stadt gestellt, sagte CDU-Fraktionschef Ulrich Thomas. So bestehe die Chance, dass eine wirtschaftliche Entwicklung beginne, „die uns endlich mal gestatten würde, einen ausgeglichenen Haushalt zu gestalten“. Die zu schluckende Kröte seien Windkraftanlagen; er sei auch kein Freund davon, so Thomas. Es sei aber auch nicht ausgeschlossen, dass eine Nachbarkommune solche Anlagen genau an der Gemarkungsgrenze aufstelle.

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Nachdem der Stadtrat das Projekt grundsätzlich befürwortet hat – 20 Räte stimmten dafür, 9 dagegen, 4 enthielten sich - , soll nun ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan vorbereitet werden.