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Weihnachtliches Handwerk Wo in Halle leuchtende Kerzen fürs Fest entstehen

Sein Hobby zum Nebenjob gemacht hat Eckart Riedel: Der Pädagoge stellt in seiner Werkstatt in der Kleinen Uli Kerzen in Kleinserien her. Was das Besondere daran ist.

Von Katja Pausch 16.12.2024, 17:59
Eckart Riedel hat sein  Hobby zum Nebenjob gemacht. In seiner kleinen Werkstatt mitten in Halle stellt der Hallenser Kerzen in leuchtenden Farben her.
Eckart Riedel hat sein Hobby zum Nebenjob gemacht. In seiner kleinen Werkstatt mitten in Halle stellt der Hallenser Kerzen in leuchtenden Farben her. Foto: Köhn

Halle (Saale)/MZ. - Kreativ sein gehört für Eckart Riedel zum Job: Der Hallenser arbeitet in einem Kindergarten. Einen Ausgleich zu diesem anspruchsvollen und fordernden Beruf hat Riedel schon vor vielen Jahren in einem Hobby gefunden, das er nun vor einiger Zeit sogar zu seinem Nebenjob gemacht hat. Eckart Riedel stellt Kerzen in eigener Werkstatt her.

Mit seinem Kerzen-Atelier zunächst in Angersdorf zu Hause, hat der Hallenser inzwischen mitten in der Altstadt einen Ort für seine kreative Nebenbeschäftigung gefunden: Mit einer Keramikerin in der Kleinen Ulrichstraße teilt sich Riedel, der durch Zufall die Gerätschaften für sein Hobby dank einer Werkstattauflösung günstig erstehen konnte, den Raum.

Nach dem Ziehen - also dem wiederholten Eintauchen der Kerzen in flüssiges Wachs - muss das untere Ende per Hand begradigt werden.
Nach dem Ziehen - also dem wiederholten Eintauchen der Kerzen in flüssiges Wachs - muss das untere Ende per Hand begradigt werden.
Foto: Köhn

Auch wenn naturgemäß der Bedarf an Kerzen zur Weihnachtszeit rasant ansteigt – zu tun hat Riedel mit seiner Kerzenproduktion das ganze Jahr über. „Ein bis zwei Mal im Monat bin ich in der Werkstatt“, so Riedel, der in einem Arbeitsgang stets immer nur eine Farbe produzieren kann, bevor im nächsten Gang eine neue Farbe dran ist. „Das liegt an der Herstellungsart“, erklärt Riedel. Der Großteil seiner Kerzen entsteht durch Ziehen, also durch das wiederholte Eintauchen in ein Wachsbad.

Kerzen leuchten intensiv in warmen Farben

Jeweils 70 Kerzen passen auf eins der insgesamt 16 Gestelle, in das die Dochte eingehängt und anschließend kontinuierlich 20 bis 25 Mal in flüssiges Wachs getaucht werden. „Das kann schon so zwölf, 13 Stunden dauern“, so Riedel, der pro Farbe rund 110 Kilogramm Wachs verbraucht. Das Besondere an Riedels Kerzen: Sie leuchten beim Anzünden dank Spezialfarbe, mit denen das farblose, transparente Paraffin per Hand eingefärbt wird, in warmen, intensiven Tönen.

Kein Wunder, dass Halles Kerzenmann seine farbenfrohen Lichter unter dem Namen „Buntschein-Kerzen“ anbietet. „Da ich das Ganze aber nur als Nebenjob betreibe, werden es nicht mehr als Kleinserien, die ich übers Jahr verteilt produziere“, so Riedel, der zwar eine Webseite betreibt, dort aber seine Kerzen – gezogen oder in einer Form gegossen – nicht zum Verkauf präsentiert. „Ich würde es zeitlich nicht schaffen, einen Online-Vertrieb aufzubauen und am Laufen zu halten“, so Eckart Riedel.

Kerzenverkauf im „Feingemacht“ in Halle

Daher sind seine Kerzen, die es in vielen verschiedenen Farbtönen gibt, im lokalen Handel zu haben, in der Adventszeit auf Weihnachtsmärkten oder – ganz aktuell – im „Feingemacht“ in der Großen Ulrichstraße.

Und da Riedel auch noch musikalisch unterwegs ist und als Anton Masie gemeinsam mit dem halleschen Gitarristen Holger „Scotti“ Gottwald auf der Bühne steht, stellt Riedel sein Kerzenprojekt in einem Video mit eigenem Song vor – flackerndes Kerzenlicht natürlich inklusive.